Die Sopranistin Claudia von Tilzer ist vor allem in den Bereichen Oratorium und Lied tätig. Ihr Repertoire erstreckt sich vom Barock bis zur Gegenwart. Sie setzt bewußt keine stilistischen Schwerpunkte, sondern empfindet die Vielfalt der Musik der verschiedenen Epochen als große Bereicherung. „Für mich gibt es ein einziges musikalisches Credo: Ich glaube an jene Musik, die ich gerade aufführe.“
Mit der Dirigentin Annedore Neufeld, Leiterin der Baseler Münsterkantorei, des Zürcher Bach Chores und ehemalige Leiterin des Kreuzlinger Oratorienchores, verbindet sie eine mehrjährige Zusammenarbeit. Im Herbst 2019 sang Claudia von Tilzer z.B. in Kreuzlingen den Sopran 2 in Mozarts c-Moll-Messe.
Die Künstlerin arbeitete des weiteren u.a. mit folgenden Dirigenten zusammen: Georg Christoph Biller, Mathias Breitschaft, Bernhard Buttmann, Matthias Elger, Andreas Göpfert, Alex Hug, Anna
Jelmorini, Carsten Klomp, Uwe Maibaum, Eckart Manke, Andreas Meisner, Ambros Ott und Martin Gotthard Schneider und Sönke Wittnebel.
Claudia von Tilzer wuchs in einem musikalischen Umfeld auf und sang von frühester Kindheit an, studierte aber zunächst Violoncello an der Franz-Liszt-Hochschule Weimar und war als Cellistin bei
der Jenaer
Philharmonie und im Thüringischen Streichquartett „Musica Viva“ tätig.
Ihre Gesangsausbildung begann bei Sneshinka Awramowa und Sigrid Kehl. Die Erfüllung ihres langgehegten Wunsches, Gesang zu studieren, wurde im Zuge der „Wende“ möglich: Parallel zur
Orchesterarbeit absolvierte
sie ihr Gesangsstudium an der Hochschule für Musik "Franz Liszt" in Weimar bei Helga Bante. Meisterkurse bei Venceslava Hruba-Freiberger, Anna Reynolds und Norman Shetler ergänzten ihre
Ausbildung. Seit Ende des Studiums ist Ulrike Fuhrmann, Leipzig und Weimar, ihre Mentorin.
Claudia von Tilzer ging nach Abschluß ihres zweiten Studiums zunächst nach Bremerhaven. Sie sang als Aushilfe beim Chor des Norddeutschen Rundfunks (ndr), wobei ihr die Arbeit unter
Hans-Christoph Rademann
besondere musikalische Impulse gab. Heute lebt sie in Konstanz und ist als freischaffende Solistin und Gesangspädagogin tätig.
Sie konzertierte in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Österreich, Polen, Rußland, der Schweiz, Spanien, Tschechien und der Ukraine. In der Johannes-Passion, dirigiert von Eric Ingwersen,
trat sie in der Kölner Philharmonie auf, und im Brahms-Requiem sang sie unter Leitung von Rainer Held im Kultur- und Kongreßzentrum (KKL) Luzern.
Claudia von Tilzer war Finalistin des Wettbewerbs des Königlichen Christlichen Sängerbundes der Niederlande. Sie wurde als Gesangssolistin gemeinsam mit der Jenaer Philharmonie vom
Mitteldeutschen Rundfunk (mdr) aufgenommen, produzierte CDs und trat bei den „Internationalen Moselfestwochen“, den „Kulturwochen Ruhr“ und beim „Internationalen Bodensee-Festival“ auf.
Sie verkörperte die „Donna Elvira“ in Mozarts „Don Giovanni“ bei der Schloßhofoper Friedrichshafen. Die „Vier letzten Lieder“ von Richard Strauss und die „Wesendonck-Lieder“ von Richard Wagner
führte sie mit
der Bremer Kammerphilharmonie unter Leitung von Eva Schad auf.
Neben Lieder- und Kammermusikabenden gestaltete Claudia von Tilzer Themenprogramme mit Lesung und Liedgesang, z.B. zu „Die kleine Seejungfrau“ von Andersen, welches im September wieder zur
Aufführung kommt, und „Eugen Onegin“ von Puschkin.
Die Sängerin erteilt sowohl über die Musikschule Konstanz als auch privat Gesangsunterricht und war Stimmbildnerin beim
Oratorienchor Kreuzlingen und dem Mädchenchor des Suso-Gymnasiums Konstanz. Die Arbeit mit sangesfreudigen Menschen von 14 bis 84 macht ihr großen Spaß.
In ihrem Wohnort Konstanz-Dettingen initiierte und organisiert sie gemeinsam mit ihrem Mann und der Gemeinde die Konzertreihe „Dettinger Te Deum“ mit internationalen Organisten an der neu
gebauten Metzler-Orgel in der Pfarrkirche St.Verena.